Arbeitsweisen/Elemente in der KSA

Praxisfeld

Die seelsorgliche Arbeit ist das Hauptlernfeld in der KSA. In geschlossenen und geteilten (s.u.) sechswöchigen KSA-Kursen übernehmen die Teilnehmenden für die Zeit des Kurses einen überschaubaren Bereich eines Krankenhauses, Altenheims oder einer ähnlichen diakonischen Einrichtung, den sie seelsorglich betreuen, einschließlich des Kontaktes zum Personal. In der Regel werden die Nachmittage für das Praxisfeld genutzt. Diese Arbeit wird dann später z. B. mit Hilfe von Gesprächsprotokollen auf ihr Erleben und ihre Wirkung hin reflektiert. Bei Einführungskursen und berufsbegleitenden Kursen entfällt das kursinterne Praxisfeld.

Selbsterfahrung in der Gruppe (SiG)

Diese Arbeitseinheiten dienen in besonderem Maße dazu, sich selbst in Beziehung zu einzelnen Teilnehmenden und zur ganzen Gruppe zu setzen und sich dabei - deutlicher als sonst - selbst zu erfahren. Alle haben die Möglichkeit, darüber zu sprechen, was im Augenblick für sie anliegt. Themen werden nicht vorgegeben, sondern von den Gruppenmitgliedern eingebracht. Die Art und Weise des Gesprächs, unterstützendes oder auch konfrontierendes Reden, geschieht nicht um seiner selbst willen, sondern soll das Lernen Einzelner fördern und zum Gruppengeschehen insgesamt beitragen.

Reflexion des Praxis-Einsatzes mit Hilfe von Gesprächsprotokollen (GP)

Alle erstellen von einzelnen Gesprächen nachträglich Gedächtnisprotokolle, die in den Gruppensitzungen gemeinsam besprochen werden. Dabei haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich und die Begegnung mit ihren Gesprächspartnern im Spiegel der Gruppe zu sehen („Feedback“) und sich so ihrer Stärken oder auch Herausforderungen deutlicher bewusst zu werden. In Einführungs- bzw. berufsbegleitenden Kursen werden Gesprächsprotokolle der eigenen (haupt- oder nebenberuflichen) Arbeit eingebracht. Nähere Hinweise für die Anfertigung von Protokollen werden zusammen mit dem Anmeldeformular zum Kurs zugesandt.

Theorieeinheiten (TE)

Hier geht es darum, verschiedene Einsichten der Humanwissenschaften kennen zu lernen, sie zu Theologie und Seelsorge in Beziehung zu setzen, kritisch zu würdigen und ggfs. zu integrieren. Themen können direkt mit der Seelsorgearbeit zu tun haben oder mehr die Hintergründe und Zusammenhänge verstehen helfen, z. B. Umgang mit Gefühlen (Trauer, Angst, Ärger), Gesprächsführung, therapeutische Konzepte, Persönlichkeitstheorien, Identität, Schuld und Schuldgefühle, Übertragung u.a.m. Die Einheiten werden von Teilnehmenden, von Gastreferenten oder den Kursleiten erarbeitet.

Praxisreflexion mit Hilfe einer vorgestellten Predigt oder Andacht (PA)

Hier können neben der theologischen Ebene auch die Bezüge zwischen der Person (Gefühl, Grundannahmen, Persönlichkeitsstruktur) und ihrer Botschaft wahrgenommen und bearbeitet werden. Die Teilnehmer/innen bringen gehaltene Predigten, Andachten und (oder) Gottesdienste (möglichst auf DVD oder CD) mit. In den geschlossenen sechswöchigen Kursen mit Praxisfeld gestalten die Teilnehmenden Andachten und Gottesdienste für Patienten und Personal, die ebenfalls anschließend in der Gruppe besprochen werden können.

Geistliche Elemente

Die Kurstage beginnen mit einer gemeinsamen Andacht, für die alle Beteiligten turnusmäßig verantwortlich sind. Dieses Kurselement wird nicht in der Gruppe nachbesprochen (reflektiert). Vielmehr bleibt die Andacht in ihrem Charakter als eine gemeinsame Zeit vor Gott von allen respektiert und geschützt. Gleichwohl bietet sich hier auch der Raum, die Erfahrungen des Kurses mit dem persönlichen Glauben, der eigenen Theologie und spirituellen Tradition zu verbinden und so zu integrieren. Dies geschieht in einer Haltung des Respekts und der Toleranz gegenüber den Glaubenshaltungen der anderen Beteiligten.

Gespräch mit Gott

Diese Übung bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich prägender theologischer Einsichten und grundlegender Wertvorstellungen bewusst zu werden. Dazu wird, ähnlich wie bei einem Gesprächsprotokoll, von den Teilnehmenden ein Dialog mit Gott aufgeschrieben und in der Lerngruppe mit verteilten Rollen gelesen. Die Gruppe wird dazu angeleitet, sich diesen Inhalten in besonders respektvoller Weise zu nähern, wie es ihrer Bedeutung entspricht.

Kreative Elemente

Diese Arbeitsformen sprechen besonders die emotionale Ebene der Teilnehmenden an. Bezogen auf den jeweiligen Lernbedarf können z. B. Rollenspiele oder Gestaltübungen, in denen Gesprächssituationen noch einmal aufgenommen werden, Aufstellungen, Bibliodrama, kreatives Gestalten u. a. m. gemacht werden.

Lektüre

Neben dem Lernen an der Erfahrung und dem Nachdenken darüber in der Gruppe beschäftigen wir uns in fortlaufender Lektüre mit einem Buch aus dem seelsorglichen Themenkreis. Darüber hinaus empfehlen wir im Kursverlauf den Teilnehmenden gezielt bestimmte zu ihren Lernthemen passende Lektüren. Eine ausführliche Literaturliste wird zusammen mit der Zulassung zum Kurs versandt.

Einzel-Supervisionen (E-SV)

Die Teilnehmenden haben wöchentlich mit den Supervisoren ein Einzelgespräch mit der Möglichkeit, über die seelsorgliche Praxis sowie über das Lernen auf den verschiedenen Beziehungsebenen zu sprechen. Auch können Themen zur Sprache kommen, die die Teilnehmenden (noch) nicht in die Gruppe tragen möchten oder für die in der Gruppenarbeit keine Zeit blieb. Einführungskurse (Schnupperkurse) beinhalten keine Einzelsupervisionen. Falls sie gewünscht sind, können sie aber gesondert vereinbart werden.

Berichte (schriftliche Praxisreflexion)

Zum Wochenende wird jeweils ein schriftlicher Bericht erwartet, nach der dritten Woche ein etwas längerer Zwischenbericht und am Kursende ein ausführlicher Abschlussbericht.
Für einführende und berufsbegleitende Kurse gelten eigene Regelungen. Von den Einzel-Supervisionen werden ebenfalls persönliche Protokolle verfasst. Solche schriftlichen Praxisreflexionen dienen dazu, sich den eigenen Lernweg zu verdeutlichen, ihn zu würdigen und darüber hinaus den Kursleitern Feedback zu geben.